Die Ergebnisse der IW-Konjunkturumfrage vom Frühjahr 2022 liefern eine Einschätzung gemäß der zum Befragungszeitpunkt relevanten und erwartbaren Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln.
IW-Konjunkturumfrage Frühjahr 2022: Stark bedingte Zuversicht für 2022
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Ergebnisse der IW-Konjunkturumfrage vom Frühjahr 2022 liefern eine Einschätzung gemäß der zum Befragungszeitpunkt relevanten und erwartbaren Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln.
Deutliche Veränderungen dieses geoökonomischen Umfeldes – etwa durch vollständig ausfallende Gaslieferungen aus Russland – würden eine Neubewertung seitens der Unternehmen erfordern. Im Vergleich zur IW-Konjunkturumfrage vom Spätherbst 2021 haben sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen in Deutschland für das Jahr 2022 stark eingetrübt. Gleichwohl dominiert noch das Lager der zuversichtlich gestimmten Unternehmen. Während knapp ein Viertel der befragten Betriebe eine niedrigere Produktion als im Jahr 2021 erwartet, gehen zwei von fünf Unternehmen von einem Anstieg aus. Der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen hat sich seit November 2021 jedoch mehr als halbiert. Die sich verschärfenden Produktionsbeeinträchtigungen infolge gestörter Transport- und Lieferketten und der damit einhergehende Kostenschock haben die Produktionsperspektiven in der Bauwirtschaft erheblich verdüstert. Auch die Industrie liegt nahe an der Rezessionsschwelle. Trotz Abwärtskorrekturen dominieren bei den Dienstleistern die Optimisten. In regionaler Perspektive gibt es ein enormes Erwartungsgefälle in Deutschland für das Jahr 2022. Während in Norddeutschland die pessimistisch aufgestellten Unternehmen die Oberhand haben, geben sich die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und Bayern noch relativ zuversichtlich. Auf Basis der gegenwärtig bestehenden Produktionserwartungen der Unternehmen in Deutschland lässt sich derzeit keine Beschäftigungs- und Investitionskrise ableiten.
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